Auguste Herbin – Jaune (1946)

Ausstellungsplakat von Louisiana mit dem Werk Jaune - gelb (1946) des französischen Künstlers Auguste Herbin (1882-1960). Als Konstruktivist gelangte Herbin in den 1930er Jahren zu dem Stil, der für seine Nachkriegsbilder charakteristisch wurde - wie zum Beispiel für dieses Bild, Jaune. Ausgangspunkt ist Herbins eigenes System, in dem einfache geometrische Formen und reine Farben mit bestimmten Buchstaben und Tonalitäten korrespondieren.

Im Louisiana nimmt die konstruktive Kunst einen besonderen Platz ein. Die Sammlung konstruktivistischer Kunst des Museums wurde 1986 durch eine großzügige Schenkung der amerikanischen McCrory Collection erheblich erweitert. Eine Schenkung, die in den Jahren nach der Ausstellung von McCrorys Sammlung in Louisiana im Jahr 1978 folgte - die einzige bekannte Übersicht über die Kunst des Konstruktivismus zu dieser Zeit.

Der Konstruktivismus hat seine Wurzeln in Russland, wo die Avantgarde nach der Russischen Revolution versuchte, die künstlerische Sprache zu erneuern. Mit ihrer Kunst schlossen sich die Konstruktivisten dem sich abzeichnenden neuen politischen und gesellschaftlichen Aufbruch an. Der Künstler sollte, wie der Ingenieur und der Wissenschaftler, eine neue und bessere Welt aufbauen.

Die Konstruktivisten bauten ihre Bilder auf geometrischen Formen auf, in der Hoffnung, eine Kunst zu schaffen, die von allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft verstanden werden kann. Die Ausdrucksweise musste rational, objektiv und utilitaristisch sein. Die Konstruktivisten lehnen jede Darstellung des Gesehenen, des Emotionalen und des Spontanen ab und schaffen stattdessen ihre eigene Realität.

Parallel zur Entwicklung des Konstruktivismus in Russland fanden in Europa Experimente mit der konstruktivistischen Formensprache statt. Die niederländische Künstlergruppe de Stijl und die Bauhaus-Schule in Deutschland ließen sich von den russischen Konstruktivisten inspirieren.


Abmessungen:  59,4 x 84,1 cm (Din A1)